Grünbrücken für den Wolf statt Fußgängerüberwege für den Bürger
Nachfolgend äußert sich Gemeindevertreter D. Becker zu einem Thema, welches in einigen Ortsteilen stark diskutiert wird.
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Reinhold Born, Wolfsbeauftragter in der Hegegemeinschaft „Hohenbucko-Rochauer Heide“ schätzt e in seinem Gastvortrag auf der Jahreshauptversammlung der Hegegemeinschaft im März 2015 die Anzahl der Wölfe in der Rochauer Heide und in Teilen des niederen Flämings um Dahme auf sieben bis neun Stück ein, belegt durch Sichtbeobachtungen und Aufnahmen mit Fotofallen. Im Ergebnis dieser Wolfsansiedelungen gilt die ehemals in dieser Region etwa 1200Tiere umfassende Muffelwildpopulation und damit einer der größten in Deutschland als ausgerottet. Allein in Brandenburg leben nach Angaben des Kontaktbüros der „Wolfsregion Lausitz“ mindestens sieben Rudel, zwei Paare und ein Einzeltier, in der Summe etwa 55 Wölfe. Wenn man jetzt weiß, dass jeder Wolf in der Lausitz pro Jahr durchschnittlich 65 Rehe, 9 Stück Rotwild und 16 Sauen(Quelle: Unsere Jagd Dez.2012) erbeutet, dann sind das hochgerechnet 3775 Rehe, 495 Stück Rotwild und 880 Sauen, die nur den Brandenburger Wölfen jährlich zum Opfer fallen. Bei der sich überproportional ausbreitenden Wolfspopulation kann man sich ausrechnen, wie lange wir nach der Ausrottung des Muffelwildes noch Rehwild zu Gesicht bekommen werden. Je mehr die Konflikte zunehmen, umso aggressiver werden die Forderungen der Grünen und des NABU. So soll eine Sonderkommission eingerichtet werden, wo spezialisierte Kriminalisten illegale Wolfstötungen verfolgen sollen. (LR 11.03.2015) Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich halte solche illegalen Tötungen für keine Lösung des Problems. Aber haben wir nicht viele andere ungelöste Problemfelder für unsere Polizei? Hier wird suggeriert, dass die illegalen Abschüsse überhand nehmen und die Bildung einer Sonderkommission rechtfertigen. Laut Angabe der Internetseite des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg überwiegen seit 1990 nicht die illegalen Tötungen mit acht Wölfen, sondern 26 fielen dem Straßenverkehr zum Opfer. Hier nun melden sich die Grünen aus Sachsen zu Wort(LR 04.03.2015). Sie wollen den Wolf noch besser vor den Gefahren des Straßenverkehrs schützen, in dem an Stellen, wo ein Wolf überfahren wurde, Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt werden sollen. Gleichzeitig fordern sie den Bau weiterer Grünbrücken zur gefahrlosen Überquerung von Autobahnen für den Wolf. Wenn man dann weiß, dass bei uns in der Gemeinde Heideblick bei dem Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Dresden beim Bau der Brücke in Wehnsdorf der Bau eines begleitenden Fußgängerüberweg aus Kostengründen abgelehnt wird, obwohl sich auf der anderen Seite der Brücke der Friedhof und der Jugendclub befinden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich manche Grüne und NABU- Mitglieder für den Wolf mehr einsetzen als für die Lebensqualität von uns Menschen.
Dietmar Becker