Kleiner Jahresrückblick
Sehr geehrte Einwohnerinnen und Einwohner von Heideblick,
am Kalender 2016 sind schon wieder so wenige Blätter, dass ich mich frage wo denn das Jahr schon wieder geblieben ist. Zeit also, einen kleinen Jahresrückblick zu wagen. Wie war das Jahr?
Die Antwort darauf fällt mir nicht schwer. Dennoch habe ich länger überlegt, ob ich den nächsten Satz so schreiben kann. Er lautet: „Für Heideblick war es ein Jahr, mit dem ich zufrieden sein kann.“ Mir ist klar, dass Vielen jetzt ohne lange nachzudenken, mehrere Sachen einfallen, die die Gemeinde eigentlich hätte erledigen sollen. Sei es die noch ausstehende Reparatur einer Straßenlampe, das Loch in der Straße, die Sanierung eines Gebäudes, ein verschmutztes Grundstück, die Lösung eines Nachbarschaftsstreites oder das in die Jahre gekommene Feuerwehrauto. Die Liste würde lang werden. Alleine aus den Beratungen der Ortsbeiräte unserer Gemeinde gibt es eine Liste von mehr als 150 Punkten. Sie reichen von der Bank auf der Grünfläche bis zum wichtigen Radweg an der Bundesstraße.
Es gibt noch einen weiteren Punkt, der mich im Zusammenhang mit diesem Satz bewegt hat. Ist es heute nicht mehr denn je im Trend, lieber alles schlecht zu reden und laut zu schimpfen – möglichst auf die Anderen? Wenn ich mich in der Welt umschaue ist es doch das, was offensichtlich mehr ankommt. Das was gut ist, ist selbstverständlich. Darüber soll man gar nicht mehr reden. Es wird erwartet, dass es so bleiben muss. Manchmal wird verkannt, dass es schon eine große Anstrengung bedeuten kann, einmal erreichtes dauerhaft zu erhalten. Das ist gar nicht so selbstverständlich.
Unser Bauhof bemüht sich sehr, die zahlreichen Grünflächen in den Ortsteilen zu pflegen. Unser Großflächenmäher ist jetzt 8 Jahre alt. Er musste in diesem Jahr öfter in die Werkstatt. Ein neuer Mäher wäre sinnvoll, kostet aber mehr als 60 TEUR. Wollen wir die Flächen weiterhin gut pflegen, werden wir wohl einen kaufen müssen. Das Geld könnten wir aber auch sehr sinnvoll für andere Sachen einsetzen. Letztendlich müssen unsere Gemeindevertreter klug abwägen, wofür das Geld ausgegeben wird.
Das mit dem Abwägen ist in der kleinen Politik genau wie in der Großen. Die die am lautesten rufen, müssen nicht die sein, die Recht haben. Steht man dann plötzlich in der Verantwortung, reicht es nicht mehr laut zu rufen. Dann muss man sich an seinen Aussagen messen lassen, trägt Verantwortung und soll Erwartungen erfüllen. Dazu wird man vielfach abwägen müssen und Kompromisse machen. Die Welt ist nicht nur schwarz weiß.
Zurück zu Heideblick
Im zurückliegenden Jahr wurde viel gebaut. Nachfolgend eine kleine unvollständige Aufzählung:
- Baumaßnahmen, welche die Gemeinde selbst durchgeführt hat.
- LED Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Schwarzenburg und einem Teil von Gehren
- Reparatur des Daches und der Giebel der Fachwerkscheune am Kindergarten in Langengrassau, Kosten ca. 10.000 €, Die Scheune wurde in 2016 als Denkmal eingestuft.
- Sanierung des Kirchenraumes im Schulmuseum Schwarzenburg, Kosten ca. 36.000 €, davon Förderung des LDS in Höhe von 7.700 €
- Neubau der Straßenbeleuchtung am Waltersdorfer Bahnhof
- Umbau und energetische Sanierung der Turnhalle Langengrassau zum Bürgerhaus, Kosten ca. 757.000 €, Fördermittel ca. 545.000 €
- Einbau eines neuen Tores am FFW Gerätehaus Falkenberg, Kosten ca. 2000 €
- Ausbau von Wegen zum Waldbrandschutz in den Gemarkungen Walddrehna sowie Gehren, Kosten ca. 100.000 €, 100%ige Förderung durch das Land Brandenburg
- Abriss der neuen Schule in Bornsdorf
- Sanierung des alten Feuerwehrhauses in Bornsdorf Kosten ca. 25.000 €
- Straßenunterhaltung im Gemeindegebiet (Asphaltarbeiten/Bankettfräsen/unbefestigte Wege usw.), Kosten ca. 100.000 €
- Abriss Jugendclub Walddrehhna
- Nicht gemeindliche Baumaßnahmen im Gemeindegebiet
- Grundhafter Ausbau der Ortsdurchfahrt B87 durch Wüstermarke durch den Landesbetrieb Straßenwesen vom 12.09.2016 – 28.11.2016
- (Es sollte eigentlich "grundhafter Ausbau" heißen. Leider steht es auch falsch im Amtsblatt und kann dort nicht mehr berichtigt werden.)
- Beseitigen von Beschädigungen an der Straße von Wehnsdorf nach Schwarzenburg 05.09.2016- 28.09.2016
- Oberflächensanierung der Dorfstraße in Langengrassau vom 12.09.2016-23.09.2016
- Erneuerung der Trinkwasserleitung in der Waltersdorfer Straße in Langengrassau durch den TAZV von August bis November 2016
- Weiterführung der neuen Trinkwasserleitung von Waltersdorf nach Walddrehna über Gehren, Waldhaus durch die Gehrener Berge bis nach Walddrehna,
- Ablösung des Wasserwerkes Schwarzenburg durch den TAZV
- Erschließung des Ortsteiles Beesdau mit Erdgas
Neben den Baumaßnahmen gab es auch noch andere Dinge über die wir uns gefreut haben. So wurden die 2015 bestellten gebrauchten Feuerwehrfahrzeuge für Walddrehna und Langengrassau geliefert. Seit Jahresbeginn beteiligt sich Heideblick am „Maerker“.
Mit dem Maerker können Sie uns über das Internet auf einfachem Weg mitteilen, wo es ein Infrastrukturproblem in Ihrem Ortsteil gibt. Das reicht vom Loch in der Straße, über die defekte Straßenlaterne bis zu illegal abgelagertem Müll. Jeder kann sehen, ob die Störung schon gemeldet ist und wie der Bearbeitungsstand ist. Insgesamt gab es rund 70 Einträge. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Den Maerker gibt es auch als App.
Im September haben wir, als 7. Kommune im Land Brandenburg, das mobile Bürgerbüro gestartet. Nach einer einjährigen Vorbereitungsphase haben wir die Voraussetzungen geschaffen, Dienstleistungen des Einwohnermeldeamtes (Beantragung Personalausweis, Reisepass, Führungszeugnis etc.) vor Ort anzubieten. Gegenwärtig bieten wir es in Walddrehna an.
Der Maerker und das mobile Bürgerbüro sind moderne Dienstleistungen, die ihre Zukunft erst noch vor sich haben.
Sehr unzufrieden verläuft die Entwicklung beim TAZV. Der Verband war zum Jahresende 2015 erfolgreich saniert. Das bestätigt nicht zuletzt der Jahresabschluss 2015 des Verbandes. Die Beitragsbescheidung für die angeschlossenen Grundstücke an das zentrale Schmutzwassernetz war vollständig abgeschlossen. Bei allen Kontroversen in diesem Zusammenhang wurde damit erreicht, dass erstmals die betroffenen Grundstückseigentümer im gesamten Verbandsgebiet gleich behandelt wurden. Ich sage hier nicht, dass es eine gerechte Behandlung war. Das empfindet jeder anders. Das Land Brandenburg hat diesen schmerzhaften Weg mit deutlichen Forderungen (z.B. die vollständige Beitragsbescheidung) an den Verband begleitet und dafür auch eine Menge Geld zur Verfügung gestellt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ist wie es ist. Es ist das höchste deutsche Gericht. Das unsere Landesregierung nun den Kopf in den Sand steckt und so tut, als ob die Verbände daran wieder alleine Schuld sind, diese Kritik möchte ich auch auf diesem Weg nach Potsdam schicken. Besonders schwerwiegend ist für mich der Sachverhalt, dass diejenigen, die Einsicht gezeigt haben und ihre Bescheide akzeptiert haben, jetzt die Benachteiligten sein sollen. Am Rande einer Veranstaltung in Potsdam habe ich das kürzlich Ministerpräsident Woidke auch persönlich gesagt. Der Verband hat aber auch nicht das Geld, um alle Beiträge zurückzuzahlen und komplett auf das sogenannte Gebührenmodel umzustellen. Das Elend geht also weiter. Alleine kann und wird es der Verband nicht lösen.
Nicht immer sind es so gravierende Sachen. Oft sind es auch Kleinigkeiten, die ohne Not geändert werden und so zu Unmut führen. Hier meine ich die Tatsache, dass nunmehr kaum noch Geburtstage veröffentlicht werden dürfen.
In guter Erinnerung werden mir für 2016 unter anderem die Aktivitäten der Schwarzenburger sein. Die Breitbanderschließung war für diesen Ortsteil eigentlich relativ aussichtslos. Jetzt gibt es kaum noch Zweifel, dass der Breitbandanschluss für den Ortsteil in den nächsten 2 Jahren realisiert wird. Die Schwarzenburger haben da geschickt agiert. Dem Landkreis muss hier auch gedankt werden.
Dass der Jugendklub in Walddrehna abgebrannt ist, gehört zu den negativen Erinnerungen 2016. Es ist aber niemand zu Schaden gekommen. Eine genaue Brandursache gibt es nicht. Der Wiederaufbau hat inzwischen begonnen.
Für Wüstermarke, Walddrehna und Riedebeck wurden in diesem Jahr neue Spielkombinationen für unsere Kinder beschafft. Unsere 4 Kitas und die Schule haben eine stabile Auslastung. Da hatten wir schon andere Zeiten. Die im Verhältnis zu anderen Schulen relativ kleinen Klassen in unserer Grundschule werden von Eltern und Schülern gleichermaßen geschätzt. Es war auch eine richtige Entscheidung, dass die Kita Gehren saniert wurde.
In Heideblick leben rund 60 Flüchtlinge, überwiegend Familien mit Kindern. Die Kinder besuchen Kita’s und Schulen. Die Integration der Kinder funktioniert. Schwieriger ist es für die Erwachsenen. Das Erlernen der Sprache und die Integration in Arbeit gelingen nicht so einfach. Eine Familie hat keine Anerkennung erhalten und wurde abgeschoben.
Viel Arbeit beschert uns auch der Bau der Bahnbrücken. Hier gibt es erheblichen Klärungsbedarf. In Walddrehna explodieren die Kosten für die Tunnellösung. Im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit koordiniert ein Mitarbeiter unseres Bauamtes die Bahnbaumaßnahmen auch für die Städte Golßen und Luckau. Das hat Vorteile für alle Seiten.
Neben den Baustellen der Bahn wird im nächsten Jahr ein baulicher Schwerpunkt in Beesdau sein. Im Rahmen der Gefahrenabwehr durch den Grundwasserwiederanstieg sollen hier die Regenwasserleitungen, Schmutzwasserleitungen und alle Straßen neu gebaut werden. Der Wertumfang beträgt rund 3 Mio. €. Der gemeindliche Eigenanteil beträgt rund 800 TEUR. Nach mehrjährigen Verhandlungen befinden wir uns nun auf der Zielgeraden. Ich bin gespannt, was ich dazu im nächsten Jahresrückblick schreiben kann.
Vieles wäre an dieser Stelle noch zu erwähnen. Schauen Sie doch mal auf unsere Internetseite www.heideblick.de. Dort gab es auch in diesem Jahr zahlreiche Meldungen zu Ereignissen in der Gemeinde.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei all denen, die mit ihrem Engagement, sei es ganz privat oder in den Vereinen, dazu beigetragen haben, dass 2016 ein insgesamt gutes Jahr für Heideblick war. Oftmals bleiben diese Helfer unbekannt und bekommen auch keinen großen Dank. Daher möchte ich das an dieser Stelle einmal tun. DANKESCHÖN!
Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei unseren Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Sie waren auch 2016 immer zur Stelle, wenn es „brenzlig“ wurde. Sie sind in vielen Ortsteilen das Rückgrat des kulturellen Lebens und machen eine ausgezeichnete Jugendarbeit. Dafür ein großes Dankeschön.
Ich wünsche Ihnen, werte Einwohnerinnen und Einwohner, den Partnern von Wirtschaft und Gewerbe, den Gemeindevertretern und Ortsbeiräten ein schönes Weihnachtsfest, Gesundheit und einen guten Rutsch sowie ein glückliches und vor allem friedvolles Jahr 2017.
Ihr Bürgermeister
Frank Deutschmann