Integrationsbeauftragte startet Befragung: "Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe – was nun?"
Dr. Doris Lemmermeier, die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, hat gemeinsam mit dem Urania Landesverband Brandenburg e.V. eine landesweite Befragung zur aktuellen Entwicklung des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe gestartet. Lemmermeier betont: „Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler sind für den Prozess der Integration vor Ort unverzichtbar. Dieses Engagement soll weiter gestärkt werden. Wir möchten von den Menschen selbst erfahren, wie die Situation in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe derzeit aussieht und was das Land tun kann, um die Ehrenamtlichen weiterhin zu unterstützen. Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele von ihnen an der Befragung beteiligen, denn ihre persönliche Meinung soll gehört werden.“
Die steigenden Flüchtlingszahlen im Herbst 2015 führten auch in Brandenburg zu einem starken Anwachsen des ehrenamtlichen Engagements. In vielen Städten und Gemeinden bildeten sich Willkommensinitiativen, um die Erstversorgung und das Ankommen in der neuen Gesellschaft zu erleichtern. Diese Willkommensinitiativen – mittlerweile über 100 landesweit – übernahmen sehr rasch wichtige Aufgaben in der Flüchtlingshilfe. Dieses vielfältige Engagement zeigt sich heute in Form von Patenschaften, Deutschkursen, Fahrradwerkstätten und vielem mehr. Lemmermeier: „Bei meinen Besuchen vor Ort bin ich immer wieder beeindruckt, wie vielfältig das Engagement der Menschen ist. Viele investieren einen hohen Anteil ihrer Freizeit für die Geflüchteten und das oft schon über einen langen Zeitraum hinweg. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, die Situation des Ehrenamts in der Flüchtlingshilfe genauer anzuschauen, um die Unterstützung seitens des Landes noch passgenauer zu gestalten.“
Schon früh hat die Landesregierung die Willkommensinitiativen durch unbürokratische finanzielle Unterstützung und durch Fortbildungen unterstützt. So konnten im Jahr 2016 115 Anträge von Willkommensinitiativen mit einem Gesamtvolumen von 121.000 € gefördert werden.
Die Befragung "Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe – was nun?" möchte möglichst viele in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe Engagierte erreichen, um ein aktuelles Lagebild zu erhalten. Wichtige Fragen dabei sind: Welche Veränderungen haben sich im Verlauf des Jahres 2016 ergeben? Welche Tendenzen und Perspektiven zeichnen sich ab? Welche Auswirkungen hat der Rückgang der Zugangszahlen auf das Ehrenamt? Und wie ist die aktuelle Stimmungslage?
Dies soll mithilfe einer Kurzstudie, bestehend aus einem Online-Fragebogen und aus Einzelinterviews, mit in der Flüchtlingsarbeit ehrenamtlich Tätigen im Land Brandenburg untersucht werden. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist geplant. Aus den Ergebnissen sollen landespolitische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingsarbeit weiterhin wirkungsvoll unterstützen zu können. Potentiale vor Ort sollen gestärkt werden, um die Integration der Geflüchteten zu ermöglichen und eine starke Zivilgesellschaft weiter zu fördern.
Die Willkommensinitiativen werden direkt angeschrieben und darum gebeten, den Fragebogen möglichst breit zu verteilen. Der Fragebogen kann auch angefordert werden unter integrationsbeauftragte@masgf.brandenburg.de.