Programm „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“ startet
Dolmetscherleistungen in über 50 Sprachen per Audio oder Video
unterstützen Ämter, Beratungsstellen und Einrichtungen
Das Programm „Telefon- und Videodolmetschen in Brandenburg“ startet am
1. Juli 2023. Dolmetscherleistungen per Audio oder Video unterstützen die
Kommunikation zwischen Geflüchteten und Ämtern, Krankenhäusern, Arztpraxen, Kitas, Beratungsstellen, Frauenhäusern, Gemeinschaftsunterkünften und anderen sozialen und medizinischen Einrichtungen. Das Programm
deckt über 50 verschiedene Sprachen ab. Anbieter der Dolmetscherleistung
im Auftrag des Integrationsministeriums ist die SAVD Videodolmetschen
GmbH mit Sitz in Wien. Aus dem „Brandenburg-Paket“ stehen dafür in diesem Jahr 880.000 Euro und in 2024 bis zu 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Dolmetscherleistungen können rund um die Uhr per Videokonferenz sowie
über das Telefon (Audiodolmetschen) genutzt werden. Ein Dolmetschertermin
darf nur über eine berechtigte Stelle vereinbart werden. Das Programm ist für
die berechtigten Einrichtungen kostenfrei. Welche Einrichtungen Zugang zu dem
neuen Angebot haben, hat das Integrationsministerium in dem Faltblatt „Telefon und Videodolmetschen in Brandenburg“ veröffentlicht. Das Faltblatt sowie alle
Informationen sind auf der Internetseite des Ministeriums veröffentlicht:
https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/integration/dolmetschertool/
Integrationsministerin Ursula Nonnemacher: „Das neue Angebot wird die Arbeit
für Geflüchtete deutlich verbessern. Das ist ein Meilenstein in der Integrationspolitik des Landes Brandenburg. Angesichts der gestiegenen Flüchtlingszahlen
im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben
Kommunen, Beratungsstellen, Einrichtungen und Initiativen sehr viel zu tun, um
Geflüchtete zu versorgen und zu unterstützen. Kommunikation über Sprache ist
elementar. Für Geflüchtete, die noch keine ausreichenden deutschen Sprachkenntnisse haben, kann das eine große Hürde sein, wenn sie zum Beispiel in Behörden Anträge stellen müssen oder im Krankenhaus behandelt werden. Mit dem
Telefon- und Videodolmetschertool haben wir jetzt ein landesweites Angebot für
alle sozialen und medizinischen Einrichtungen, für Beratungsstellen und andere
Anlaufstellen sowie Behörden in Trägerschaft der Kommunen und des Landes geschaffen. Diese Stellen werden damit bei der Kommunikation mit Geflüchteten
schnell und unkompliziert unterstützt.“
Das Programm deckt über 50 verschiedene Sprachen ab; insbesondere Arabisch, Dari-Persisch, Englisch, Farsi, Französisch, Polnisch, Türkisch, Ukrainisch.
Dafür stehen Dolmetscherinnen und Dolmetscher mit einer translationswissenschaftlichen Ausbildung, einer gerichtlichen Beeidigung oder einer staatlichen Prüfung zur Verfügung. Ein Sprachniveau der Kompetenzstufe C1 ist gegeben.
Um die Leistung des Audio- oder Videodolmetschen nutzen zu können, ist es notwendig, dass die berechtigten Stellen eine Zugangsberechtigung beim Anbieter
SAVD Videodolmetschen GmbH ausschließlich per Mail an
beantragen.
Bei vorheriger Terminvereinbarung steht die Dolmetscherin bzw. der Dolmetscher
zum vereinbarten Zeitpunkt zur Verfügung. Ohne vorherige Terminvereinbarung ist
während des Tagesdienstes (Mo-Fr, 8-18 Uhr) mit einer Wartezeit von etwa fünf
Minuten zu rechnen. Außerhalb dieses Tagesdienstes ist eine Verlängerung der
Wartezeit auf bis zu 30 Minuten möglich. Die Dolmetscherleistung ist auf eine
Dauer von 60 Minuten pro Abruf beschränkt.