Meerrettichernte im Spreewald
Gemüsebauern rechnen mit durchschnittlicher Ernte
Lübben. Es ist wieder so weit, die Ernte des Spreewälder Meerrettichs hat begonnen. Pünktlich
zum Ernteauftakt treffen sich Anbauer, Verarbeiter, Pressevertreter und Interessenten auf dem
Meerrettichschlag des Gemüsebaubetriebes „Spreewald“ bei Marcel Mich im Lübbener Ortsteil
Klein Radden. Die Anbaufläche in diesem Jahr beträgt 8,5 Hektar und ist die größte
zusammenhängende Meerrettich-Anbaufläche 2023 im Spreewald. Insgesamt werden in
diesem Jahr im Spreewald gut 10 Hektar Meerrettich angebaut. Die tiefgründigen und etwas
feuchten Böden lassen die scharfe Wurzel im Spreewald besonders gut wachsen. Bekannt und
beliebt ist der Meerrettich zum einen wegen seines scharfen Geschmacks und auch wegen vieler
gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe, die ihm den Beinamen „Penicillin der Bauern“ geben.
Geschäftsführer des Gemüsebaubetriebes „Spreewald“ Marcel Mich wagt eine erste Prognose
und schätzt ein: „dass die Wachstumsbedingungen im Saisonverlauf schwierig waren. Zunächst
gestaltete sich das Frühjahr zu nass, so dass sich die Pflanzung der Fechser (Meerrettich
Stecklinge) circa 14 Tage verspätete.“ Weiterhin fügt er noch hinzu: „Negativ wirkte sich dann
die trockene Witterung in den folgenden Monaten aus. Es kann bestenfalls mit einer
durchschnittlichen Ernte gerechnet werden.“
Die frisch geernteten und sortierten Meerrettichwurzeln werden von zwei Spreewälder
Verarbeitungsbetriebe in Empfang genommen. Hier werden die Wurzeln kühl gelagert und
später nach und nach verarbeitet. Abgefüllt in kleine Gläschen gibt es den Meerrettich pur
gerieben oder mit Sahne verfeinert. Auch neue Kreationen mit Zutaten wie zum Beispiel
Preiselbeeren, Honig oder Sanddorn erobern den Markt.
Produkt mit EU-Gütesiegel
Neben Spreewälder Gurken, Spreewälder Gurkensülze, Beelitzer Spargel und Peitzer Karpfen
besitzt Spreewälder Meerrettich das EU-Gütesiegel „Geschützte Geographische Angabe“
(g.g.A.). Für die Verarbeiter besteht damit die Pflicht, bei der Veredlung überwiegend
Meerrettich aus regionalem Anbau zu verwenden. Die Landwirtschaftsbetriebe versuchen die
dafür notwendigen Erntemengen per Vertragsanbau zu sichern.
Mitgliedsbetriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Meerrettich g.g.A.“
Erzeugerbetriebe:
• Gemüsebetrieb Dirk Richter, Klessower Dorfstraße 3, OT Klein Klessow, 03222
Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 45403
• Gemüsebaubetrieb „Spreewald“, Marcel Mich, Lübbenauer Straße 12, OT Klein Radden,
03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 035456 5958
• Knösels Gemüse-Erzeugung GmbH & Co. KG, Golßener Str. 35, 15938 Kasel-Golßig, Tel:
035453 679333
Verarbeitungsbetriebe:
• RABE Spreewälder Konserven GmbH, Markus Belaschk, Chausseestraße 16, OT Boblitz,
03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 8933-0, www.spreewaldrabe.de
• Meerrettichreiberei Koal, Karl Koal, Dorfstraße 15, OT Lehde, 03222 Lübbenau/
Spreewald, Tel.: 03542 45356, E-Mail:
Über den Spreewaldverein e.V.
Der Spreewaldverein e.V. setzt sich seit vielen Jahren für eine nachhaltige Entwicklung der
ländlichen Räume in der LEADER-Region Spreewald-PLUS ein. Er wurde 1995 gegründet und
hat die Entwicklungsprozesse in der Region seitdem eng begleitet und mitgestaltet. Der Verein
vertritt die Interessen von Kommunen, Vereinen, Unternehmen und Institutionen in der Region.
Als Inhaber der regionalen Dachmarke Spreewald sichert der Verein mit dem Gütesiegel dem
Verbraucher eine hohe Qualität der regionalen Produkte und Dienstleistungen der Land- und
Ernährungswirtschaft, des Handwerks, des Handels und der Tourismuswirtschaft. Im
Vordergrund steht dabei der Schutz und die Sicherung der Qualitätsstandards der
Imageprodukte „Spreewälder Gurken“, „Spreewälder Meerrettich“ und „Spreewälder
Gurkensülze“.
Als Lokale Aktionsgruppe (LAG) berät der Spreewaldverein e.V. die hier lebenden Menschen vor
allem zum LEADER-Förderprogramm der EU. Mit LEADER stehen Mittel und Methoden bereit,
nachhaltige Projektideen und Entwicklungsansätze für unseren ländlichen Raum zu beraten, zu
begleiten sowie zu finanziell zu fördern.
Fotos: Spreewaldverein